geboren am 8. November 1923,
Deutscher jüdischer Herkunft,
Schüler,
seit Mai 1931 Mitglied beim FC Bayern,
Jugendspieler,
Sohn von FC Bayern-Mitglied Adolf Frohmann,
Bruder von FC Bayern-Mitglied Heinz Frohmann,
Emigration am 23. Dezember 1933
nach Antwerpen, Belgien,
Deportation im Mai 1940 in das
Gefangenenlager Cyprien, Frankreich,
Flucht von dort nach England,
1944 Rückkehr nach Belgien,
verstorben 2009.
Am 8. November 1923 wird Hermann Frohmann in München geboren. Seine Eltern sind der Kaufmann Adolf Frohmann (1892 – 1945) und dessen ersten Ehefrau Gertrud, geborene May, (1899 – 1927). Bereits ein Jahr zuvor kam Hermanns älterer Bruder Heinz (* 1923) zur Welt. Nach dem Ableben von Hermanns Mutter Gertrud heiratet Vater Adolf im Februar 1930 Therese, geborene Frieser, (1900 – 1945). Ab diesem Zeitpunkt lebt die Familie in Neuhausen in der Elvirastraße 3.
Beide Brüder, Hermann als 7-jähriger und Heinz im Alter von 8 Jahren, treten im Mai 1931 in die Jugendabteilung des FC Bayern ein, wo sie zukünftig in den Schüler-Mannschaften eingesetzt werden. Bereits seit einem Jahr, seit April 1930, gehört Vater Heinz dem Club an.
Nach der Machtübernahe der Nationalsozialisten Anfang 1933 erkennt Vater Adolf sehr schnell die Zeichen der Zeit. Er beschließt unverzüglich mit seiner Familie sein Heimatland zu verlassen, was er tatsächlich bereits am 23. Dezember 1933 umsetzen kann. Kurz vor Weihnachten erreichen die Frohmanns Antwerpen in Belgien, wo sie für die nächsten Jahre unbehelligt leben können.
Dies ändert sich aber umgehend mit dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht im Mai 1940. Nur wenige Tage später wird die Familie mit dem 16-jährigen Hermann von der Gestapo festgenommen und in das südfranzösische Gefangenenlager St. Cyprien verschleppt. Hermann und seinem Bruder Heinz gelingt von hier glücklicherweise die Flucht nach England.
Nach der Befreiung Belgiens durch die alliierten Truppen im September 1944 kehrt Heinz Frohmann und Bruder Hermann mit der Brigade Belge nach Belgien, zunächst nach Brüssel, zurück. 1948 gründen die Brüder, mittlerweile als Armand und Henri Frohmann, in Antwerpen das Juveliergeschäft Frohmann. Armand macht sich einen Namen als renommierter Schmuckdesigner. Über viele Jahrzehnte etabliert sich das Familienunternehmen im Zentrum von Antwerpen. Nicht selten landen Stücke aus ihren Kollektionen bei Auktionen von Christie‘s und Sotheby’s. Auch Königshäuser gehören zu den Kunden der Frohmanns.
Während Hermann Frohmann und sein Bruder Heinz den Holocaust überleben, gelingt Vater Adolf und Stiefmutter Therese nach 1940 nicht die Flucht aus dem südfranzösischen Gefangenenlager St. Cyprien. Vater Adolf wird am 28. August 1942 von dort nach Auschwitz deportiert, wo er ermordet wird. Am 31. Juli 1943 erfolgt die Deportation von Hermanns Stiefmutter Therese ebenfalls nach Auschwitz. Auch sie wird dort ermordet.
Hermann Frohmann verstirbt im Jahre 2009.
Andreas Wittner
Quellen:
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