geboren am 18. August 1892,
Deutscher jüdischer Herkunft,
Geschäftsinhaber, Kaufmann,
seit 1924 beim FC Bayern,
1934 Ehrung für 10-jährige Mitgliedschaft, Bruder der FC Bayern Mitglieder Sigmund und Max Sundheimer, weitere Lebensdaten unbekannt.
Franz Pfeiffer kommt am 18. August 1892 als Franz Sundheimer in München zur Welt. Sein Vater ist der Kaufmann Sigmund Sundheimer (1850 – 1926). Im Gegensatz zu Franz´ Vater hat seine Mutter keine jüdischen Wurzeln.
Mitte der 1920er Jahre unterhalten Franz und seine Brüder Textil- und Warenhäuser in Miesbach, Gmund und München. Letzteres, ein Kaufhaus für Weiß- und Wollwaren, Herren- und Damenwäsche, befindet sich in der Landeshauptstadt am Bahnhofsplatz 2.
1924 tritt Franz Pfeiffer, noch als Franz Sundheimer, im Alter von 32 Jahren als passives Mitglied in den FC Bayern ein. Seine Brüder Sigmund (1883 – 1952) und Max (1893 – 1945) schließen sich ein Jahr darauf ebenfalls dem Verein an. In den Clubnachrichten vom Oktober 1926 werden die Mitglieder dann unter der Rubirk „Adressenänderung“ unterrichtet von der „Namensänderung Sunderheimer Franz recte Pfeiffer Franz“. Ein Grund hierfür ist nicht bekannt.
In den folgenden Jahren betreibt Franz Pfeiffer in zentraler Lage nahe dem Marienplatz in der Schäfflerstraße 9 ein Kaufhaus für Herrenwäsche, Krawatten und Strickwaren. Verbunden damit taucht sein Name ab 1932 wieder in den Clubnachrichten auf. In diesen wirtschaftlichen Notzeiten ermöglicht es der FC Bayern seinen gewerbetreibenden Mitgliedern dort kostenfrei zu werben. Von dieser Möglichkeit macht auch Franz Pfeiffer Gebrauch.
Mit der sogenannten Machtübernahme der Nationalsozialisten zum 30. Januar 1933 folgen auch für Franz Pfeiffer bedrohliche Zeiten. Von den neuen Machthabern wird er als „Halbjude“ klassifiziert und muss in den nächsten Jahren Verfolgung und Repressalien befürchten.
Mitte 1934 wird er vom FC Bayern für seine 10-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet. Gleichzeitig erscheint sein Name auch letztmalig unter der oben erwähnten Kaufempfehlungs-Rubrik „Bayern berücksichtigt Bayern-Mitglieder!“ In den folgenden Jahren verlieren sich die Spuren von Franz Pfeiffer. Weitere Lebensdaten sind bis heute nicht bekannt.
Andreas Wittner
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