geboren am 31. Januar 1912 in Paris,
Deutscher jüdischer Herkunft,
Schüler, Student med.,
seit 1926 beim FC Bayern,
Jugendspieler, Juniorenspieler,
Emigration 1938 nach Zürich, Schweiz,
gestorben im Mai 1967.
Andreas Adolf Weil, geboren am 31. Januar 1912, trat laut Clubnachrichten im November 1926 als 14-jähriger dem FC Bayern bei. Seine Eltern sind der Kunst- und Antiquitätenhändler, Jacquenes Weil (1866 bis 1935), sowie Jeanne, geborene Hansen (1866 bis 1970). Die Eltern heirateten am 25. Dezember 1910 in Paris. Ab 9. Januar 1920 ist die Familie in München, Lenbachplatz 5 II, im Anwesen von Kunsthändler Heinemann gemeldet. Es ist anzunehmen, dass Jacquenes Weil bei Heinemann als Angestellter tätig ist. Beide Elternteile von Andreas Adolf gehören von 1928 bis 1929 ebenfalls dem FC Bayern an.
Andreas Adolf Weil gehört in dieser Zeit zum festen Stamm der IIIb-Jugendmannschaft. Im Juli 1928 bekommt er das Einfache Spielerehrenzeichen verliehen. Sein Name taucht im Dezember 1931 wieder in den Clubnachrichten auf. Der mittlerweile fast 20-jährige studierte Medizin und beabsichtigte gemeinsam mit Alfred Jutzi, laut Cluborgan, die Gründung einer Studenten-Abteilung: „Liebe Kommilitonen! Mancher von Euch wird sicher schon den Wunsch nach einer Studentenmannschaft im FC Bayern geäußert haben. An Euch liegt es nun, diesen Wunsch zu verwirklichen. Wir wollen abseits vom politischen Treiben uns sportlich und gesellschaftlich zu einer Einheit zusammenschließen. Wer an der Gründung einer Studentenabteilung in unserem lb. F.C. Interesse hat, der schicke seine Adresse an Fred Jutzi, stud. Ing., Thalkirchner Str. 48. oder André Weil, stud. Med., Lembachplatz 5.“
Ob es zur Gründung der Studentenmannschaft kam, ist den folgenden Ausgaben der Clubnachrichten nicht zu entnehmen.
In den Clubnachrichten vom Februar 1932 ist Andreas Adolfs Neueintritt, nun als André Weil, dokumentiert. Für die 2a-Juniorenmannschaft bestreitet er am 28. Februar sein erstes Spiel. Im Spielbericht dieser Begegnung ist vermerkt, dass seine bisherigen 90 Punkte aus seiner Zeit als Jugendspieler für die Berechnung der Spielerehrenzeichen weiter anerkannt werden. In der folgenden Spielzeit 1932/33 läuft er in 13 Begegnungen für die 1b-Juniorenmannschaft auf.
André Weil gelingt es 1938, in die Schweiz zu emigrieren, wo er in Zürich lebte. Auch seiner Mutter Jeanne ist es möglich aus Deutschland in die USA zu fliehen. Hier verstarb sie 1970 in St. Paul, Minnesota. Andreas Adolf André Weil verstirbt im Alter von 55 Jahren im März 1967.
Andreas Wittner
Quellen:
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